Du bist tierisch aufgeregt deine Gefühle zu offenbaren, weshalb du es einfach heraus sagst. Du hörst auf dein Herz und lässt deine Worte von deinen Gefühlen leiten. Doch als es ausgesprochen ist, reagiert Nathan nicht so, wie du es dir erhofft hast… Er unterbricht dich:

„Warte, bevor du weitersprichst, habe ich euch etwas anzuvertrauen, was dir vielleicht hilft, deine Gefühle besser einzuordnen. Vor vielen Jahren, als ich noch sehr jung war, passierte mir eines Tages etwas, dass mein Leben veränderte. Ein guter Freund stand vor meiner Tür, ein Baby in seinen Armen haltend. Er bat mich dieses Baby aufzunehmen, da die Eltern kürzlich im Krieg gefallen waren. Und so konnte ich nur aus Mitgefühl handeln, ganz egal dessen, dass sie keine Jüdin war.
Ich zog sie groß, wie meine eigene Tochter und diese wird sie auch immer für mich bleiben. Ich dachte, dieses Geheimnis trage ich bis in den Tod, aber das Schicksal will es anders. Denn als ihr, Tempelherr, in mein Leben gestoßen seid, hatte ich eine Vermutung, die alles verändert hätte. Also begann ich vorsichtshalber nachzuforschen. Und ich bin zu einem Ergebnis gekommen: Deine Gefühle für Recha beruhen nicht auf romantischer Liebe, sondern auf Geschwisterliebe.“ Verblüfft stehst du da und weißt nicht, was du sagen sollst. Geschwister? Du fragst Nathan, wie das sein kann und dass dies unmöglich wäre.
Doch er hält dir ein Familienbuch hin, wo verschiedene Stammbäume aufgelistet sind. Dieser endgültige Beweis überzeugt dich und du siehst ein, dass die Liebe zu Recha von Bruder zu Schwester ist. Schließlich fallt ihr euch in die Arme, glücklich, euch gefunden zu haben. Denn Liebe, egal in welcher Weise, kennt keine Religion. Das weißt nun auch du. Wichtig ist nur, wie man denkt, fühlt und handelt.